Kinder und Tiere – ein unzertrennliches Gespann.
Fast jedes Kind wünscht sich ein Haustier - Kinder und Tiere toben gemeinsam, schmusen oder fangen Stöckchen.
Was aber wissen die Kids wirklich über Tiere? Kennen sie ihre unterschiedlichen Bedürfnisse, Persönlichkeiten und Eigenarten? Und was bedeutet es tatsächlich, ein Haustier zu haben?
Große Liebe – große Verantwortung
Mensch und Tier – Das Verhältnis zwischen Kindern und ihren Vierbeinern steht im Mittelpunkt der Initiative „Liebe fürs Leben“. Wir möchten möglichst früh das Bewusstsein dafür fördern, dass Tiere kostbare Lebewesen sind, die unseren Respekt verdienen. Genauso wie wir selbst haben sie Gefühle und ganz individuelle Bedürfnisse. Wenn wir die verschiedenen Facetten kennen, die ein Tier für seine artgerechte Tierhaltung braucht, können wir maßgeblich zu seinem Wohlbefinden beitragen. Wissen Grundschüler zum Beispiel, woher die Freundschaft zwischen Mensch und Tier stammt? Welche unterschiedlichen Bedürfnisse Kaninchen, Meerschweinchen, Katzen oder Kanarienvögel haben? Und was können wir von Tieren lernen? Diese und viele weitere Fragen sollen im Rahmen des Unterrichts geklärt werden. Dazu gehören auch praktische Tipps, z.B. wie man sich gegenüber einem fremden Hund auf der Straße verhält oder wie man sich einer Katze richtig nähert.
Wir möchten fundierte Sachkenntnisse über die Beziehung zwischen Mensch und Tier vermitteln, um das Verständnis von Kindern für ihre kleinen Freunde zu stärken und damit ein glückliches Zusammenleben von Mensch und Tier zu fördern. Zu diesem Zweck haben wir ein Konzept für Tierschutzunterricht in Grundschulen entwickelt, das aus zwei Elementen besteht.
Hunde sind die treuesten und besten Freunde des Menschen, wenn man weiß, wie man sie richtig behandelt. Deshalb haben wir für euch ein paar Regeln im Umgang mit ihnen zusammengestellt. Diese Regeln sind für alle, egal ob Hundebesitzer oder nicht!
Regeln im Umgang mit dem Hund:
1. Behandle einen Hund so, wie du selbst behandelt werden möchtest.
Möchtet ihr, das euch jemand an den Haaren oder den Ohren zieht?
Eben! Ebenso wenig mag das ein Hund. Allerdings können unsere Hunde, nicht wie wir sagen:" Hör auf! Das tut weh!" Vielleicht knurren sie oder gehen weg. Wirklich wehren können sie sich nur mit den Zähnen, und das kann sehr weh tun.
2. Ein Hund kann noch so lieb aussehen - geh nur zu ihm, wenn der Besitzer es auch erlaubt.
Woher soll der Hund wissen, dass ausgerechnet du es gut mit ihm meinst? Vielleicht hat der Hund schlechte Erfahrungen mit Kindern gemacht und meint nun alle Kinder seien mit äußerster Vorsicht zu genießen.
Wenn ein Hund in seinem Körbchen oder auf seinem Schlafplatz liegt, dann möchte er meist in Ruhe gelassen werden. Kinder und fremde Personen sollten ihn dabei nicht stören!
Man kann nie wissen, welche Erfahrungen ein Hund schon gemacht hat, besser nicht einfach zu einem Hund, einfach so gehen.
3. Vermeide alles, was ein Hund als Bedrohung auffassen könnte.
Jeder Hund ist glücklich, wenn er seinen Platz in der Familie gefunden hat und weiß, wo er in der Familie hingehört. Die Stärkeren (auch und vorallem mental) sind über ihm, die Schwächeren weiter unten in dieser Ordnung und müssen ihm gehorchen. Die Stärkeren sind für den Hund erwachsene Menschen.
Kinder hingegen sind für den Hund eher so etwas wie andere Hunde. Man kann zusammen mit ihnen spielen, aber man muss nicht unbedingt tun, was sie sagen. Deshalb sollte man keinen Hund herausfordern und ihnen drohen!
4. Schau einem Hund nie starr in die Augen!
Du kannst einem Hund auf die Nase, die Ohren oder die Schnauze schauen - aber nie direkt in die Augen!
Wenn sich zwei fremde Hunden begegnen, versuchen sie sich zuerst über ihre Stellung in der "Rangordnung" zu einigen. Ein wichtiges Mittel dabei ist das "Sich- in- die- Augen- schauen". Dabei starren sich beide Hunde in die Augen, dreht einer den Kopf weg, ist der andere zufrieden. Für ihn ist nun klar, dass er in der Rangordnung höher steht. Beide sind glücklich, dass sie nicht kämpfen müssen. Kann sich keiner von beiden entschließen wegzusehen, wird gekämpft, um den Rang zu behaupten. Wenn du einen Hund anstarrst, ist dies für ihn eine Aufforderung zum Kampf. Schau ihm also nie direkt in die Augen!
5. Komm nicht in Schwanznähe, versuche nicht daran zu ziehen und tritt nicht darauf!
Der Schwanz, oder auch die Rute, ist für den Hund ein wichtiges Ausdrucksmittel. So wie wir unsere Sprache mit den Händen unterstreichen, ergänzt der Hund seine Sprache mit seiner Rute. Er kann damit zeigen, dass er sich freut, dass er Angst hat, aufgeregt oder zornig ist. Es ist beinahe unnötig zu sagen, dass jeder Hund stolz auf sein prachtvolles Ende ist. Der Hund wird es nicht mögen, wenn du nach seinem Schwanz greifst, er wird ihn verteidigen!
Hier seht ihr die verschiedenen Ruten von verschiedenen Rassen:
6. Stör einen Hund nie beim Fressen. Versuch nie, sein Futter weg zu nehmen.
Beim Fressen reagieren die meisten Hunde wie ihre Urahnen: Fressen ist die Grundlage für ihr Überleben. Mit anderen Junghunden - oder Kindern - muss man um Futter raufen. Jede Störung beim Fressen achtet der Hund als Angriff und auf sein Recht auf Futter. Er wird es verteidigen - mit allen Mitteln. Versuch deshalb nie, einem Hund etwas zu fressen weg zu nehmen. Auch nicht, wenn es ein Brötchen war, dass er vielleicht von dir gemopst hat.
Kinder sollten immer den Besitzer fragen, ob sie seinem Hund Futter geben dürfen.
7. Wenn du mit einem Hund spielst, achte darauf, dass du den Zähnen nicht zu nahe kommst.
Für viele Hunde gibt es nichts Schöneres, als etwas zu fangen, zu erjagen, etwas festzuhalten und/oder spielerisch darum zu kämpfen. Der Hund wird seinen Gegenstand verteidigen.
Hunde haben zum fangen keine Hände, wie wir Menschen, sie halten alles mit ihren Zähnen fest. Es kann passieren, dass der Hund in seinem Eifer auch einmal daneben schnappt. Das ist nicht böse gemeint, tut aber ganz schön weh! Kinder sollten beim Spiel mit dem Hund immer Abstand zu seinem Gebiss haben. Es gibt tolle Hundespielzeuge, bei denen man Abstand zu den Hundezähnen hat.
8. Versuch nie raufende Hunde zu trennen.
Viele Hunde spielen auch gern mit anderen Hunden. Dabei kann es manchmal auch passieren, dass sie in einen Streit geraten und aus Spiel wird Ernst - und schon können sie in eine wilde Rauferei geraten. Ein kämpfender Hund wird sich nur auf seinen Gegener konzentrieren. Das heißt für uns: Er hört nicht mehr und lässt sich nicht mehr ablenken. Er merkt auch dann nicht, wenn er in deine Hand beißt.
Darum können Kinder nur eines tun: weggehen und einen Erwachsen zu Hilfe holen. Sozialisierte Hunde hören meist von allein auf zu beißen, wenn wir Menschen uns raus halten.
9. Egal ob du Angst hast oder nicht, lauf nie vor einem Hund davon!